Stürze und wie das Sturzrisiko verringert werden kann

Stürze sind grundsätzlich die häufigste Unfallursache in Deutschland und der Anteil liegt ca. bei 30 % und mit dem Alter steigt die Sturzgefahr. Nun wenn ich kurz nachdenke, wann ich das letzte mal gestürzt bin, so fällt mir spontan ein Beispiel ein und zwar bin ich da mit meinen 46 Jahren ein Wettrennen mit meinem 13 jährigem Sohn gelaufen und ich lag in Führung, jedoch habe ich die Füße nicht mehr richtig hoch gehoben und bin mit der Spitze des Fußes am Asphalt hängengeblieben beim und auf die Knie geplumpst. Es ist ja nichts passiert, aber meine Knochen sind auch noch nicht porös und meine Knochendichte ist noch im Normalbereich. Ältere Menschen haben häufig eine Knochenerkrankung (z.B. Osteoporose, Arthrose ) da das Maximum der Knochendichte mit dem 35. Lebensjahr erreicht ist und die Knochendichte dann pro Jahr 1 % abnimmt. Ich schreibe Ihnen das, da nicht immer etwas passieren muss beim Sturz, aber je geringer die Knochendichte umso höher steigt das Risiko eines Knochenbruches.

Stellen Sie sich einen Ast vor, dieser ist noch recht stabil, aber wenn sie ihn jedes Jahr ein wenig ausdünnen, dann können Sie ihn je nach Stärke des Astes nach ein paar Jahren mit zwei Händen brechen.

Wenn ich eine Beratung durchführe, dann fahre ich zu dem pflegebedürftigem nach Hause und lasse mir das Wohnumfeld zeigen, so kann ich auf die spezifischen Bedürfnisse und Einschränkungen besser eingehen, es ist einfacher eine Einschätzung vorzunehmen und eine maßgeschneiderte Empfehlung auszusprechen. Hierbei steht im Vordergrund, das es das Zuhause des Pflegebedürftigen ist und ich bin der Gast, der lediglich berät und unterstützt und keinesfalls in die Privatsphäre eingreift. Gehen wir nun auf die möglichen Ursachen und Risikofaktoren ein. Ich nenne Ihnen ein paar davon und werde aus meiner Praxis auch ein paar Beispiele aufzeigen.

1. unzureichendes Schuhwerk (Badeschlappen, zu große Schuhe, Schuhe ohne Riemen an der Ferse)
   Wenn Sie schon einmal mit Badeschlappen gelaufen sind, dann merken Sie sehr schnell, dass die Zehen vorne immer den Schuh halten damit wir nicht nach vorne rutschen im Schuh um überhaupt laufen zu können.
   
2. Stolperfallen (Teppiche, Türschwellen, Bettvorleger, nasse Fliesen im Bad, zu niedrige Sitzmöbel oder ein zu niedriges Bett)
   Sie gehen in eine fremde Wohnung und schauen sich die schöne Wohnwand an und während Sie weitergehen, merken Sie nicht, das da eine erhöhte Türschwelle ist und was passiert? Richtig sie stolpern kurz, weil Sie die Wohnung nicht kennen, aber ein älterer Mensch kann nicht so schnell reagieren und vor allem dürfen Sie nicht vergessen , wenn diese Person einen Rollator hat, denn dieser muss bei einer höheren Türschwelle angehoben werden.
   
3. eine Sehbeeinträchtigung (Personen mit Katarakt (Grauer Star), altersbedingter Makuladegeneration (AMD) oder Glaukom)
   mir passiert es zum Beispiel manches mal, das ich mit meiner Lesebrille in die Küche marschiere, aber da sehe ich dann sehr verschwommen und würde vermutlich auch neben einen Gegenstand greifen.
   
4. Medikamente ( Beruhigungs-und Schlafmittel, Blutdrucksenker, Entwässerungstabletten usw. )
   Stellen Sie sich vor, sie müssen dringend auf die Toilette zum Beispiel auf der Autobahn und nun sind Sie an der Raststätte angekommen und endlich können Sie auf die Toilette. Sie schließen die Türe und ziehen so schnell wie möglich alles runter, ABER Sie sind noch relativ fit, jetzt stellen Sie sich eine ältere Person vor, diese spürt den Harndrang und versucht schnell auf die Toilette zu kommen und um nicht einzunässen geht sie flott und steht fluchtartig auf denken Sie bitte an die Türschwellen und durch das schnelle Aufstehen entsteht vielleicht noch ein Schwindel und dann ist die Toilette in Sichtweite, aber es tropft und zu guter Letzt muss auch noch die Kompressionsstrumpfhose runter gezogen werden und nun ist der Boden auch schon nass ……. und so kommt eines zum anderen.
   
   Das sind jetzt nur ein paar Beispiele , gerne berate ich Sie individuell – nutzen Sie das Kontaktformular oder rufen Sie uns an. Gerne können Sie auch ein Kommentar hinterlassen und mir Feedback über meine Beiträge geben.